Bürgeraktion Pro Kultur e.V. Emmerich am Rhein

• Gewählt (v.l.n.r.): Siegfried Assmann, Ute Wins-Jansen, Walter Schieck, Andrea Joosten, Irene Möllenbeck, Norbert Kohnen, Christiane Feldmann, Thomas Brokamp und Jörg-Ulrich Nieke. Es fehlen Wolfgang Urbach und Hans-Jürgen Gorgs. Foto: Pro Kultur

v.l.: Thomas Brokamp, Pro Kultur Vorsitzende Irene Möllenbeck, Norbert Kohnen (Pro Kultur) und Andrea Joosten, Leiterin der Kulturbetriebe Emmerich

v.l.: Bürgermeister Peter Hinze, Pro Kultur Vorsitzende Irene Möllenbeck, Norbert Kohnen, Christiane Feldmann (beide Pro Kultur) und Andrea Joosten, Leiterin der Kulturbetriebe Emmerich

Familie Nathan aus den USA zu Besuch in Emmerich

Familie Nathan besuchte auch die Feuerewehr Emmerich

v. l. Bürgermeister Peter Hinze, Norbert Kohnen, Irene Möllenbeck, Silke Eicher, Dr. Jan Heiner Schneider und Dr. Klaus Cordes – bei der Jubiläumsfeier

Irene Möllenbeck (rechts) verabschiedet Magdalena Wochnik
Pressestimmen zur Bürgeraktion Pro Kultur e.V.
Jahreshauptversammlung der Bürgeraktion Pro Kultur Emmerich e.V.
26.Februar 2025
Emmerich. „„Wir haben recht viel in den letzten zwei Jahren auf die Beine gestellt“, resümierte Pro Kultur Vorsitzende Irene Möllenbeck auf der Jahreshauptversammlung im PAN.
„„Mit unserem Angebot treffen wir scheinbar den Nerv der Zeit.“ Besonders hob sie die gute Zusammenarbeit mit den Emmericher Schulen hervor: „„Gerade in der heutigen Zeit ist es ganz wichtig, die Jugend in unsere Arbeit einzubinden.“
Pro Kultur stehe für den Erhalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und gegen Antisemitismus und Rassismus.
In ihrem Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre hob Möllenbeck besonders den unbefristeten Nutzungsvertrag mit der Stadt zur Nutzung des Hauses PAN hervor: „„Das waren sehr anstrengende und intensive Diskussionen.“
Auch Gerhard Gertsen, der als stellvertretender Bürgermeister den Dank für die Stadt Emmerich aussprach, fand lobende Worte: „„Pro Kultur hat viele Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt, die der Stadt Emmerich gut zu Gesicht stehen.“
...
Man könne nicht hoch genug einschätzen, was die Arbeit von Pro Kultur mit jungen Leuten mache. „„Sie sollen in der Lage sein, ihren Nachkommen zu vermitteln, was nie mehr passieren darf, wenn die Zeitzeugen nicht mehr leben“, so Gertsen.
Schatzmeister Siegfried Assmann wurde von Kassenprüfer Hans-Jürgen Gorgs eine „„ganz hervorragende Arbeit“ bescheinigt.
Die Bürgeraktion zählt aktuell 50 Mitglieder. Dem gesamten Vorstand wurde Entlastung erteilt.
In bewährter Weise fungierte Gertsen dann als Versammlungsleiter bei den anstehenden Wahlen.
Irene Möllenbeck wurde als Vorsitzende einstimmig wiedergewählt, ebenso ihr Stellvertreter Walter Schieck.
Als Schatzmeister wurde Siegfried Assmann bestätigt. Neue und alte Beisitzer sind Thomas Brokamp, Christiane Feldmann, Andrea Joosten, Jörg-Ulrich Nieke, Wolfgang Urbach und Ute Wins-Jansen.
Hans-Jürgen Gorgs und Norbert Kohnen machen als Kassenprüfer weiter.
Vorstellung des Jahresprogramms der Bürgeraktion Pro Kultur Emmerich e.V.
16.Januar 2025
Emmerich. Mit einem „„Riesenerfolg“, so Pro Kultur-Vorsitzende Irene Möllenbeck, ist der Verein ins neue Jahr gestartet.
Über 50 Interessierte haben an der öffentlichen Führung von Thomas Brokamp durch die Kant-Ausstellung teilgenommen.
Und so stellte sie auch voller Optimismus das Jahresprogramm für 2025 vor.
Traditionell findet am Montag, 27. Januar, die Holocaust-Gedenkfeier auf dem Friedhof an der Friedensstraße mit Bürgermeister Peter Hinze statt.
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule, des Willibrord-Gymnasiums und des Förderzentrums Grunewald gestalten mit verschiedenen Beiträgen die Gedenkfeier,
die um 11 Uhr beginnt. „„Gute Erinnerungskultur ist ein Anliegen von Pro Kultur“, betonte Irene Möllenbeck in einem Pressegespräch.
Zur „„Tischgesellschaft mit Kant“ lädt der Verein am Samstag, 8. Februar, 18 Uhr, ins PAN kunstforum ein. „„Das ist der krönende Abschluss der aktuellen Kant-Ausstellung, die am 9. Februar zu Ende geht“, freute sich die Vorsitzende auf einen „„ganz besonderen Abend“. Die Künstlerin Antje Herzog spricht über „„Nahbarer Kant – eine biografische Bilderreise“. „„Sehr unterhaltsam und nicht trocken“, warb Möllenbeck für diesen Abend, an dem es beim gemeinsamen Abendessen – natürlich – Königsberger Klopse oder auch ein vegetarisches Gemüsegericht gibt. Es wird ein Kostenbeitrag von 15 € inklusive eines Getränks erhoben. Da der Teilnehmerkreis begrenzt ist, ist bis spätestens zum 1. Februar eine Anmeldung per Mail bei Irene.Moellenbeck@web.de oder telefonisch unter 0160-3658380 erforderlich.
...
„„Wider den tierischen Ernst – eine lyrische Zoologie“ heißt es im März im PAN. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Thomas Brokamp rezitiert zahlreiche Tiergedichte: von Schiller bis in die Gegenwart. Begleitet wird er von Adrian Schabbel am Saxophon. Brokamp: „„Dabei findet man das Gedicht klanglich wieder.“
Für den Mai geplant ist eine „„dialogische Lesung mit Texten von Gregor Schwake“ mit dem Literaturwissenschaftler Prof. Walter Gödden und dem freien Schauspieler und Sprecher Carsten Bender. „„Ein gut eingespieltes Team, das für ein absolutes Highlight sorgen wird“, ist Thomas Brokamp überzeugt. „„Außerdem lohnt es sich, dass Emmerich Gregor Schwake würdigt.“ Schwake ist 1892 in Emmerich geboren, machte hier 1911 sein Abitur am Willibrord-Gymnasium, war Benediktiner, katholischer Priester, Kirchenmusiker, Komponist und Dichter und überlebte als Gegner des Nationalsozialismus das Konzentrationslager Dachau.„„Der Termin passt gut, denn vor 80 Jahren war die Befreiung vom Nationalsozialismus“, so Brokamp.
Nach der Schülerfahrt nach Amsterdam am Montag, 2. Juni, ist für September im Rahmen des Literarischen Herbstes eine Lesung mit Christoph Peters aus seinem aktuellen Roman „„Innerstädtischer Tod“ geplant. „„Die Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei hat sich sehr bewährt“, so Möllenbeck.
Für den 8. Oktober ist eine Fortführung der Veranstaltung „„Mein Lieblingsbild“ vorgesehen. Vier Emmericher Persönlichkeiten stellen ihre Lieblingsbilder vor. Natürlich dürfen es auch Plakate, Skulpturen oder Künstlerbücher sein. Der Abend wird moderiert von Norbert Kohnen. „Die Premiere hat uns Mut gemacht, dieses Format erneut anzubieten“, so Kohnen, der bereits zwei feste Zusagen vorliegen hat, sich ansonsten aber noch in terminlichen Verhandlungen befindet.
Zu Ende geht der Pro Kultur-Veranstaltungsreigen mit den traditionell am 9. November leuchtenden Stolpersteinen und der Gedenkfeier am Sonntag, 9. November, um 18 Uhr im PAN kunstforum.
Heimatpreis an Bürgeraktion Pro Kultur Emmerich verliehen
N.Kohnen, (Dezember 2024)
Emmerich. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Europasaal des Rathauses der Stadt Emmerich am Rhein wurde jetzt der vom Land finanzierte NRW-Heimatpreis verliehen.
Bedacht wurde auch die Bürgeraktion Pro Kultur, für die deren Vorsitzende Irene Möllenbeck die Auszeichnung aus der Hand von Bürgermeister Peter Hinze entgegennahm.
...
Der Rat der Stadt Emmerich hatte in seiner letzten Sitzung drei Preisträger gekürt und das Preisgeld über 5000 Euro aufgeteilt.
Mit dem Heimatpreis würdigte die Politik die Aktivitäten von Pro Kultur, die an die jüdische Geschichte der Hansestadt erinnern. Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus zunimmt, wolle man mit dem Preis ein Zeichen für Mitmenschlichkeit setzen.
Bürgermeister Hinze erinnerte daran, dass Herbert Schüürman die Basis gelegt habe, jüdisches Leben in Emmerich widerzuspiegeln. Es sei richtig, durch regelmäßige Veranstaltungen mit Emmericher Schulen wie zur „„Pogromnacht“ am 9. November oder zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schaffen: „„Man sieht: Frieden und Freiheit sind zerbrechlicher denn je.“ Der Verein sei von „„unschätzbarem Wert für die Stadtgesellschaft.“
Das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro soll für die nächste Schüler-Busfahrt nach Amsterdam (Anne Frank-Haus, Portugiesische Synagoge) verwendet werden, so die Vorsitzende Irene Möllenbeck.
Familie Nathan aus Atlanta/Georgia besucht die Heimat ihrer Vorfahren
N.Kohnen, (April 2024)
Emmerich. Sieben auf einen Streich. Besuch aus den USA bekam jetzt die Bürgeraktion Pro Kultur.
Neben George und Barbara Nathan aus Atlanta/Georgia, die die Stadt am Rhein bereits zum fünften Mal besucht haben, waren auch deren mittlerer Sohn Gil, Schwiegertochter Lauren und die Enkel Sally (14), Brady (13) und Scarlett (10) aus Westport/Connecticut mit von der Partie.
Die Nathans sind Nachfahren ehemaliger Bürger jüdischen Glaubens der Stadt Emmerich, denen die Flucht vor den Nazis teilweise gelungen ist. Gemeinsam mit der Pro Kultur-Vorsitzenden Irene Möllenbeck besuchten sie die für die Familie Nathan verlegten Stolpersteine in der Hühnerstraße und am Fischerort.
Der Jüdische Kulturraum und das Schüürman-Archiv im PAN mit dem meterlangen, von dem 2016 verstorbenen Heimatforscher Herbert Schüürman erstellten Stammbaum der Nathans standen am Morgen des ersten Tages auf dem Programm. Nach dem Lunch in der Rheinpromenade 8 ging es zur Feuerwache an der Pastor-Breuer-Straße. Dort besuchten sie den für Felix Nathan, Großvater von George Nathan, verlegten Stein auf dem Pfad der Erinnerung.
Ein tolles Erlebnis vor allem für den Nathan-Nachwuchs war dann die Besichtigung der Wache, wo ihnen Gert und Sebastian Braam die Technik erklärten und sie auch mal in einem knallroten Gefährt Platz nehmen durften. Der Tag klang mit einem gemütlichen Abendessen bei Wanders in Elten aus.
...
„„Viel Erfolg bei der Suche nach den Vorfahren“ wünschte am nächsten Morgen der Leiter des Rheinmuseums, Herbert Kleipaß, den Besuchern. Ines Hessling vom Stadtarchiv hatte viele für die Familie interessante Bilder und Dokumente bereit gelegt. Zum Abschluss ihres offiziellen Programms empfing Bürgermeister Peter Hinze die Gäste aus den USA im Bernd Terhorst-Zimmer.
George Nathan wollte vom Stadtoberhaupt wissen, ob er 2025 ein drittes Mal kandidieren wolle: „„Do you run again?“ Hinze winkte entschieden ab und scherzte: „„No. I run away.“ Im anregenden Gespräch spielte auch der Vorwahlkampf in den USA eine Rolle. „„Politik ist nicht so einfach“, meinte Barbara Nathan auf Englisch. Darauf Hinze: „„Das müssen Sie mir nicht erklären.“ Barbara überreichte Hinze ein Tütchen mit Marzipan aus Lübeck, das die Nathans auf ihrer 14-tägigen Deutschlandreise unter anderem besucht hatten.
Kultur und Kulinarik gehen Hand in Hand
Tia Dillan, NRZ v. 13.06.2022
Emmerich. Von Käse-Platten und Kultur: Ihr 20-jähriges Jubiläum feierte die Bürgeraktion Pro Kultur mit genussvollen Einblicken in Häppchenform. Duftendes Kulinarisches erfüllte so das PAN Kunstforum. Wer auf das Gründungsdatum des Vereins im Jahr 2001 blickt,
...
merkt schnell, dass der Verein bereits sein 21-jähriges Bestehen zelebrieren kann. So verzögerte die Pandemie die Feierlichkeiten.
Trotzdem solle man dem runden Geburtstag nicht nachtrauern, wie Dr. Jan Heiner Schneider wusste: „„Die 21 ist eine heilige Zahl, denn sie ergibt sich, wenn man die heiligen Zahlen sieben und drei multipliziert.“ Ob sieben Schöpfungstage oder drei Musketiere, die 21 sei eine Zahl, die es sich zu feiern lohne. Gerade weil der Verein durch ehrenamtliche Mühe Kultur am Leben erhalte, verdiene jedes weitere Jahr Anerkennung.
Ein Rückblick auf die vergangene Zeit offenbarte eine echte Erfolgsgeschichte. Nachdem sich eine bemühte Bürgerschar zusammenfand, die für mehr Kultur in Emmerich kämpfen wollte, folgte eine Errungenschaft nach der anderen. Ob die Finanzierung von Skulpturen, Konzerte, Ausstellungen oder philosophische Filmabende: Die Bürgeraktion ist tief im Leben der Stadt verankert.
Doch neben Unterhaltungskultur sorgt der Verein auch für wichtige Erinnerungskultur. So verlegte auf dessen Initiative beispielsweise der Künstler Gunter Demnig Stolpersteine in Emmerich, die an das Schicksal jüdischer Familien im Nationalsozialismus erinnern. „„Besonders froh bin ich auch über die enge Kooperation mit den ansässigen Schulen, mit denen wir Schülerfahrten oder die Holocaust-Gedenktage gestalten“, erklärte Vorsitzende Irene Möllenbeck.
Als 2018 auch der Eintrag ins Vereinsregister folgte, standen den Engagierten neue Türen offen. Hinter einer von ihnen verbarg sich die Einweihung des jüdischen Kulturraumes im PAN 2019. „„Ich bin selbst sprachlos, was wir mit einer kleinen Gruppe Ehrenamtlicher immer wieder auf die Beine stellen. Ich danke allen aktiven Mitgliedern“, sagte Möllenbeck.
Die Anwesenden auf der Jubiläumsfeier genossen neben kulturellen Vorträgen auch das Kulinarische in vollen Zügen. Geigenmusik spielte im Hintergrund als Gemüsekuchen verteilt wurde. Gefüllte Blätterteigecken begleiteten Mitglied Norbert Kohnen, als er ein Gedicht rezitierte.
Lachscreme unterstrich fesselnde Lesungen von Künstler Klaus Cordes, der heitere Geschichten von unbekannten Künstlern und amüsanten Zwischenfällen teilte. Käseplatten glitten während eines abstrakten Kurzfilms über die feierlich gedeckten Tische. Silke Eicher, die die philosophischen Filmabende leitet und den Film mitbrachte, regte mit „„Ich bin das Universum“ zu gänzlich individuellen Assoziationen an.
Mit Blick auf das vielschichtige Spektakel, geprägt von all den kulturellen Darbietungen des Vereins, konnte Bürgermeister Peter Hinze nur den Kopf schütteln und mit einem Vorurteil aufräumen: „„Immer wieder beschweren sich Leute und sagen, in Emmerich wäre nichts los. Wer sich die Mühe macht, einmal selbst nachzuforschen, der wird sehen, wie viel hier passiert. Für jeden ist etwas dabei.“
Die Bürgeraktion sei nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern auch einzigartig in der Umgebung: „Ganz alleine soviel Kultur herzubringen, ist mehr als ehrenwert“, lobte Hinze. Damit verteilten sich nicht nur Häppchen aus Teig und Gemüse, sondern auch aus Lob und Erfolgsgeschichten.
Verabschiedung von Magdalena Wochnik
NRZ, 13.06.2022Da war Magdalena Wochnik doch überrascht. Gegen Ende der Jubiläumsfeier ... von Pro Kultur überreichte ihr die Vorsitzende Irene Möllenbeck ein schönes Blumenpräsent – es war ein Dankeschön und gleichzeitig ein Abschiedsgeschenk für eine der „„tragenden Säulen von Pro Kultur“ in den letzten Jahren. Wochnik, die auch im evangelischen Kirchenchor aktiv war und einst am Förderzentrum unterrichtete, zieht demnächst von Emmerich ins Saarland um.