Bürgeraktion Pro Kultur e.V. Emmerich am Rhein
Foto Pro Kultur: v.l.: Andrea Joosten, Peter Hinze, Norbert Kohnen, Adrian Schabbel und Irene Möllenbeck.
Pressestimmen zu Veranstaltungen
„„Mein Lieblingsbild - ein Experiment"
27.11.2024
Emmerich.(pd) „„Lasst dieses Format leben!“ appellierte Bürgermeister Peter Hinze beim Experiment „„Mein Lieblingsbild“ im PAN kunstforum, zu dem die Bürgeraktion Pro Kultur eingeladen hatte.
„„Es ist interessant zu sehen und zu hören, wer welche Blickrichtung auf Kunst und Kultur hat“, so der Erste Bürger.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Pro Kultur-Mitglied Norbert Kohnen, der auch die Idee für den Abend hatte.
Musikalisch umrahmt wurde der kurzweilige Abend von Adrian Schabbel (Keyboard und Gesang).
Und die Blickwinkel, die die Besucher von den Vortragenden zu sehen bekamen, waren vielfältig.
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Über Vincent van Goghs Kartoffelesser sprach Pro Kultur Vorsitzende Irene Möllenbeck.
In jungen Jahren habe sie das Werk erstmals im Kröller-Müller-Museum in Arnheim gesehen: „„Und es zog mich sofort in seinen Bann, obwohl es so düster ist.“
Sie habe gespürt, dass die dargestellte Familie, die beim Abendessen saß, hart arbeiten müsse.
„„Und plötzlich saß ich mit der Familie am Tisch, roch die Pellkartoffeln und den Kaffee.
Ich gehörte einfach dazu“, nahm Möllenbeck die Anwesenden mit. Dieses Erlebnis hat sie geprägt.
Sie wollte mehr über den Maler erfahren, machte sich auf Spurensuche, auch im niederländischen Ort Nuenen, wo das Werk 1885 entstanden ist.
„„Damals traf das Bild nicht den Geist der Zeit. Heute ist es das bedeutendste Gemälde seiner frühen Zeit“, fasste die Referentin zusammen.
Nicht die Nachtwache aus dem Rijksmuseum Amsterdam - „„weil die Versicherung zu teuer geworden wäre“, schmunzelte Bürgermeister Hinze - sondern ein Mitbringsel vom Urlaub auf Bali in Indonesien hatte er mitgebracht. „„Da hängen viele Erinnerungen dran.“
Es hängt bei ihm zu Hause im Esszimmer und zeigt ein farbenfrohes Blumenmeer. „„Ich hatte und habe Tüttefell, wenn ich das Bild ansehe.
Was ich damit verbinde, das kann kein Rembrandt und kein van Gogh.“ Das großformatige Werk habe er gerollt an den Niederrhein transportiert: „„Der Rahmen war dann teurer als das Bild.“
Norbert Kohnen, früherer NRZ-Lokalchef, stellte das um 1668 entstandene monumentale Ölgemälde „„Die Rückkehr des verlorenen Sohnes“ von Rembrandt vor und wies besonders auf ein Detail hin: die ungleichen Hände des greisen Vaters, eine weibliche und eine männliche. „„In seinem Alterswerk hat Rembrandt ganz tief in die menschlich Seele geschaut.“ Das Bild befindet sich in der Eremitage in St. Petersburg.
Aus dem Rahmen fiel das „„besondere Schmanckerl“, das Kohnen zum guten Schluss ankündigte. Andrea Joosten, Leiterin der Emmericher Kulturbetriebe und Expertin auf dem speziellen Gebiet von Künstlerbüchern, stellte ihr Lieblingsbuch von Gesa Lange vor: „„Es gibt keine Definition für diese Art von Buch. Jeder stellt sich etwas anderes vor. Das ist es, was die Künstlerin möchte.“ Und weiter: „„Irgendwann spricht das Buch zu einem.“ Das Experiment kam bei den Besuchern gut an. „„Sehr bereichernd“, „„auf jeden Fall weiter machen“ oder „„ich würde gerne wieder kommen“ waren nur einige Kommentare am Ende eines gemütlichen Abends an den Bistrotischen.
Zugang zum Menschen Immanuel Kant
Eröffnungsmatinee der Graphic Novel Ausstellung im Emmericher Museum PAN, großes Interesse an der Arbeit von Antje Herzog
NRZ vom 30.10.2024
Emmerich. Die aufgestellten Stühle im Foyer des PAN reichten nicht ganz aus. So groß war der Zuspruch bei der Eröffnungsmatinee der Graphic Novel Ausstellung von Antje Herzog im Museum PAN.
Die Bürgeraktion Pro Kultur und das Willibrord Gymnasium hatten eingeladen.
Die Vorsitzende Irene Möllenbeck freute sich, dass mehr als 120 Besucherinnen und Besucher ins Museum gekommen waren, um die erste Ausstellung der Graphic Novel Kunst von Antje Herzog in ihrer Heimatstadt zu sehen.
Nach der musikalischen Eröffnung durch Adrian Schabbel, wies die Vorsitzende auf die Aktualität der Thesen des großen Philosophen Immanuel
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Kant, gerade in unserer Zeit, hin. In einem Dialog tauschten sich die Künstlerin Antje Herzog und der Philosophie Lehrer des Willibrord Gymnasiums Thomas Brokamp über den langen Weg der Künstlerin zu ihrer Graphic Novel Kunst und ihrem Zugang zum Menschen Immanuel Kant aus.
Gerade die Beziehung Kants zu seinem Diener Martin Lampe, der 40 Jahre in den Diensten des Philosophen stand und von dem er sich dann trennen musste, faszinierte die Künstlerin sehr.
Ihre Kunstwerke zeigen in der Ausstellung Kants Leben in Königsberg, seine Tischgesellschaft mit seinen Lieblingsspeisen, seine Freude an einer kleinen Grasmücke, wie auch die vier großen Fragen des Philosophen der Aufklärung.
Kant grüßt lebensgroß (157 cm) von der Wand und auch das Panzernashorn Clara hat seine Bedeutung in der Ausstellung.
Die Künstlerin zeichnet mit feinem Strich und unzähligen Punkten ihre graphischen Anekdoten und zeigt ihre eigene Sicht auf das Leben des großen Philosophen. Herzogs graphische Geschichten wurden auch in Büchern veröffentlicht.
Viele ehemalige Lehrer
Die Schülerinnen Amabelle Hilgers und Eva Robijn des Willibrord Gymnasiums stellten mit einer kurzen Präsentation die Biographie Kants vor. Unter den Gästen befanden sich auch viele ehemalige Lehrerinnen und Lehrer des Willibrord Gymnasiums.
Hier traf Antje Herzog auch ihren alten Kunstlehrer Dieter Sickelmann wieder, bei dem sie ihr Abitur im Fach Kunst gemacht hatte. „„Ich habe Antje als interessierte, engagierte und eigenwillige Schülerin in Erinnerung, Eigenschaften, die auch ihre ausgestellten Arbeiten auszeichnen“, zeigte sich ihr früherer Kunstlehrer beeindruckt und freute sich über den großen Erfolg ihrer Kunst.
„„Für mich war es rührend, meine alten Lehrer wiederzusehen. Das war für mich ein besonderer Moment, nach 24 Jahren, und meine Kindergartenfreunde ebenso.
Ich finde es eine tolle Gelegenheit in dem Gebäude, in dem ich meine Jugend verbrachte, ausstellen zu können“, freute sich Antje Herzog. Dem PAN sei eine besondere Transformation von der Schokoladenfabrik zum Museum gelungen. Nach dem offiziellen Teil tauschten sich die Museumsgäste noch lange in persönlichen Gesprächen mit der Künstlerin aus.
Autor Rainer Heeke und Flötistin Hanne Feldhaus
Viele Zuhörer verfolgten die Lesung im vollbesetzten Lesesaal im Museum PAN in Emmerich
Lesung „„Ein Jude ohne Stern“ ging unter die Haut
Emmerich, 12.09.2024.
EMMERICH. Die aufgestellten Stühle reichten nicht ganz aus.
So groß war der Zuspruch bei der Auftaktveranstaltung des Niederrheinischen Literaturherbstes im PAN kunstforum.
Anlässlich des „„Europäischen Tages der jüdischen Kultur“, der seit 1999 jeweils im September europaweit in 30 Ländern begangen wird, hatte die Bürgeraktion Pro Kultur in Kooperation mit den Emmericher Kulturbetrieben zu einer musikalischen Lesung ins Museum eingeladen.
Die Vorsitzende Irene Möllenbeck freute sich, dass so viele der Einladung gefolgt waren und sie auch Bürgermeister Peter Hinze sowie viele Schülerinnen und Schüler des Willibrord Gymnasiums mit ihrem Lehrer Thomas Brokamp begrüßen konnte.
Der Autor, Herausgeber und Rezitator Rainer Heeke, der sich selbst als Grenzgänger im deutsch-niederländischen Raum zwischen Bocholt und der Bücherstadt Bredevoort bezeichnet, las einfühlsam Auszüge aus Albert Heymans Buch „„Ein Jude ohne Stern“.
Albert Heyman, der sich weigerte einen Judenstern zu tragen, berichtet in seinem Buch über sich und das Schicksal seine Familie, die in Borken lebte. Nach der Machtergreifung der Nazis musste die jüdische Familie Schikanen und Verfolgung erdulden.
Albert floh in die Niederlande nach Arnheim, war aber auch dort nicht sicher und tauchte nach nur wenigen Wochen unter.
Er musste unter großen Gefahren Verstecke suchen, fand aber immer wieder Menschen die ihm halfen.
Letztendlich schloss er sich dem Widerstand gegen die Nazis an. Ein großer Teil von Heymans Familie wurde von den Nazis ermordet. Rainer Heeke fesselte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit dieser spannenden Geschichte so sehr, dass man im Saal eine Stecknadel hätte fallen hören können.
Die Flötistin Hanne Feldhaus aus der Nähe von Vreden, begleitete mit ihren verschiedenen Musikinstrumenten die Lesung und setzte die musikalischen Akzente zwischen den einzelnen Leseabschnitten.
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„„Ein Abend, der unter die Haut ging“, war das einhellige Fazit von Publikum und Veranstaltern. Zum Schluss wies Andrea Joosten, die Leiterin der Kulturbetriebe KKK, auf die Termine der weiteren Lesungen im Rahmen des Niederrheinischen Literaturherbstes hin.
Sie stellten das Pro Kultur-Programm für 2024 vor:(v.li.) Thomas Brokamp, Ute Wins-Jansen, Norbert Kohnen und Irene Möllenbeck.
Pressegespräch
Emmerich, 14.02.2024.
Die Bürgeraktion Pro Kultur am Rhein hat auch 2024 eine Menge vor. Jetzt wurde das Programm von der Vorsitzenden Irene Möllenbeck, Ute Wins-Jansen, Thomas Brokamp und Norbert Kohnen vorgestellt.
Es geht los mit einem interessanten wie höchst aktuellen Vortrag. Monika Grübel vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) referiert über „„Die aufklappbare Synagoge von Babyn Yar bei Kiew“ am Dienstag, 23. April 2024 um 19 Uhr im PAN. Irene Möllenbeck möchte diese Veranstaltung auch als „„Zeichen der Unterstützung für die Ukraine vor dem Hintergrund des andauernden Krieges“ verstanden wissen.
Zum ersten Mal seit 2919 findet wieder eine Schülerfahrt nach Amsterdam zum Anne Frank-Haus und zur Portugiesischen Synagoge statt. Die Federführung dieser Exkursion liegt bei Silke Telaar, Christiane Feldmann und Ute Wins-Jansen, Termin: Freitag, 7. Juni 2024, Abfahrt 8 Uhr am Geistmarkt.
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Eine kleine Ausstellung und ein Vortrag widmen sich dem großen Philosophen Immanuel Kant, der vor 300 Jahren geboren wurde. Am Sonntag, 10. November 2024, so die derzeitige Planung, heißt es „„Kant zu Gast im PAN“. Eröffnet wird dann die Graphic Novel-Ausstellung der aus Emmerich stammenden Antje Herzog. Dazu gibt es Texte von Schülerinnen und Schülern des Philosophiekurses des Willibrord Gymnasiums unter Leitung von Thomas Brokamp. Werke von Antje Herzog sind auch Teil der Kant-Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn. Herzog hat auch den Ausstellungskatalog der Kant-Ausstellung gestaltet. Zur Ausstellung ist auch die Begleitveranstaltung „„Tischgesellschaft“ in Planung. Kant liebte bekanntlich gutes Essen mit seinen Tischgesellschaften. Daher lädt auch Pro Kultur zu einer Tischgesellschaft - eventuell mit Königsberger Klopsen – und einem Vortrag, vermutlich „„Kant aus der Perspektive seines Dieners Lampe“, ins PAN ein.
Als Experiment versteht sich die Veranstaltung „„Mein Lieblingsbild“. Pro Kultur-Mitglieder und mehr oder minder prominente Zeitgenossen stellen dabei im PAN ihr Lieblingsbild vor. Dabei müssen es nicht nur alte Gemälde und moderne Kunst sein, es kann sich auch um Poster, Bauwerke usw. handeln. Bei erfolgreichem Start könnte daraus eine kleine, lockere Reihe entstehen. Der Termin ist noch nicht fix. Ebenfalls noch offen ist der Termin für die Lesung „„Ein Jude ohne Stern“ mit Rainer Heeke im PAN.
Nicht fehlen im Veranstaltungsreigen dürfen „„Stolpersteine leuchten“ mit anschließender Gedenkfeier zur Erinnerung an die Reichspogromnacht am Samstag, 9. November 2024, um 18 Uhr. Schülerinnen und Schüler zünden Kerzen an und gestalten die Gedenkfeier im PAN.
Zum guten Schluss: Pro Kultur ist im 21. Jahrhundert angekommen und ist online! Unter www.pro-kultur-emmerich.de gibt es allerlei Wissenswertes rund um Angebote und Veranstaltungen der Bürgeraktion Pro Kultur Emmerich am Rhein. Schaut doch mal rein! Die Grundstruktur der Homepage wurde ehrenamtlich von Andreas Nienhaus aus Bocholt erstellt.
Starkes Zeichen gegen das Vergessen
Bericht NRZ v. 30. Januar 2024.
Mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehme kamen zur Gedenkfeier für die Opfer des Holocaust am jüdischen Ehrenmal auf dem Friedhof. Bürgerinnen und Bürger, Vertreter der Ratsfraktionen und verschiedener Vereine
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erlebten eine würdige und feierliche Gedenkstunde, zu der die Bürgeraktion Pro Kultur und die Stadt Emmerich gemeinsam eingeladen hatten.
Eröffnung der Veranstaltung beschrieb die Vorsitzende von Pro Kultur Irene Möllenbeck die derzeitige Situation von Jüdinnen und Juden, die sich durch zunehmenden alltäglichen Antisemitismus sowie antiisraelische Demonstrationen bedroht und tief verunsichert fühlen, und wie wichtig gerade heute Erinnern und Gedenken sei. Sie appellierte an alle, fassungslos machende Geheimtreffen von rechtsextremen Politikern nicht tatenlos zur Kenntnis zu nehmen, und forderte auf: „„Gehen sie auf die Straßen und seien sie Botschafter und Multiplikatoren für unsere Demokratie“. Auch Bürgermeister Peter Hinze beschrieb in seiner Ansprache die Folgen des Nazi-Regimes und rechtsextremer Politik. Es dürfe jetzt nicht mehr nur bei reinen Lippenbekenntnissen bleiben, sondern mutiges Handeln gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus sei wichtig, denn „„Nie wieder sei Jetzt!"
Trotz des schulfreien Samstags nahmen auch viele Schülerinnen und Schüler der Städtischen Gesamtschule, des Willibrord Gymnasiums und des Förderzentrums Grunewald an der Veranstaltung teil. Mit einfühlsamen Gedichten wie „„Judenschicksal“ von Kurt Metzei oder „„Vergesst nur nicht“ von P. Blumenthal-Weiss und Texten welche die Gefühle und Gedanken von Kindern im KZ beschrieben, gestalteten sie in beeindruckender Weise die Gedenkfeier. Musikalisch begleitete Torsten Neerincx mit seiner Trompete sehr einfühlsam die Feierstunde.
Zum Schluss der Veranstaltung verteilten Schülerinnen und Schüler bemalte Kieselsteine, die nach altem jüdischem Brauch von den Besuchern auf dem jüdischen Ehrenmal abgelegt wurden. Ein ermutigendes Zeichen war, dass viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gesprächen vor und nach der Veranstaltung daraufhin hinwiesen, wie sehr sie die Erstarkung politisch rechtsextremer Gruppierungen und ihre Planungen belasten und wie wichtig ihnen jetzt ein Zeichen gegen Antisemitismus und für den Erhalt unsere Demokratie und Vielfalt sei.